Was erwartet Patienten mit einer geplanten Fuß-OP?

Es gibt viele verschiedene Operationsmöglichkeiten am Fuß (z. B. Hallux Valgus, Arthrodesen, etc.), wobei die Nachbehandlung oft sehr ähnlich aussieht. Das wichtigste Ziel für Sie ist es, sich nach der OP wieder eigenständig zu bewegen und mit der jeweiligen Orthese zurechtzukommen.

Damit der Fuß anfangs entlastet wird, gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Wundbereich abzusichern. Beim Hallux Valgus kommt beispielsweise ein sogenannter Verbandsschuh oder Vorfußentlastungschuh zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine Art Sandale mit sehr fester Sohle und praktischen Klettverschlüssen, die man auch um dickere Verbände sicher anlegen kann. Diese Orthesen dienen der Entlastung beim Abrollen, da der Zeh zu Anfang noch nicht voll belastbar ist.

Bei Operationen am Sprunggelenk kommt häufig ein Vacopedschuh oder Airwalker zum Einsatz. Dieser sieht ein wenig aus wie ein Ski-Stiefel (ist aber viel leichter vom Gewicht) und soll den Fuß insgesamt auch bis zum Unterschenkel hinaus stabilisieren. Er besteht aus einer Plastikschale (mit Sohle und einem Teil, der am Unterschenkel hoch geht) sowie einem weichen Innenfutter, um den Fuß vor äußerem Druck zu schützen.

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Klinik für Orthopädie in Stenum

Die Unterstützung unserer Physiotherapie

Je nachdem, welche Operation durchgeführt wurde, werden die Orthesen vom Sanitätshaus bestellt und Ihnen gleich am ersten Tag nach dem Eingriff von unseren Physiotherapeuten gebracht und deren Funktionsweise erklärt. Wenn der Schuh angezogen wurde und Ihr Kreislauf stabil ist, wird auch gleich mit der Mobilisation begonnen und z. B. ein erster Gang durch Ihr Zimmer unternommen. Dabei stehen Ihnen ebenfalls verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung, beispielsweise ein großer Gehwagen, ein Gehbock oder eventuell sogar schon die Unterarmgehstützen.

Falls eine Teilbelastung verordnet wurde, wird diese natürlich mit dem Therapeuten zusammen eingeübt und Sie lernen, sich selbstständig mit der jeweiligen Belastung im Krankenhaus zu bewegen. Da die meisten Patienten mit einer Fuß-Operation nur wenige Tage im Krankenhaus bleiben, steht zeitnah auch das Treppensteigen auf dem Programm.

In manchen Fällen, je nach Größe des Eingriffs, wird auch manuelle Lymphdrainage verordnet, um den Abfluss zu verbessern und eventuelle Blutergüsse schneller abzubauen. Auch das Druckgefühl, welches durch das Ödem entsteht, wird dadurch abgemildert.

Wenn Sie sich eigenständig bewegen können, die Medikation gut eingestellt ist und die Wunden gut verheilen, dürfen Sie bereits nach einigen Tagen das Krankenhaus verlassen.

Nachsorge nach einer Fuß-OP

Es ist ratsam, sich von einem behandelnden Arzt Heilmittelverordnungen für Krankengymnastik und, falls notwendig, manuelle Lymphdrainage verschreiben zu lassen. Die jeweiligen Orthesen werden je nach Operation in der Regel 4-8 Wochen getragen. Das bedeutet in der Regel Muskelabbau und einen Kraftverlust am operierten Bein. In diesen Wochen können Sie trotzdem gewisse Kräftigungsübungen für den Oberschenkel und leichte Mobilisation am Fuß durchführen. Nachdem die komplette Bewegung und die Belastung für den Operationsbereich wieder freigegeben sind, kann mit dem richtigen Training zum Muskelaufbau begonnen und eventuell entstandene Bewegungsdefizite wiederhergestellt werden.

Physiotherapie für den Fuß im Überblick

Von präventiv bis rehabilitierend – wir bieten unseren Fußpatienten ein umfangreiches Physiotherapie-Angebot:

  • Operationen bei Hallux valgus
  • Versteifungen von Fußgelenken
  • Achillessehnennaht
  • Krankengymnastik – individuell zugeschnitten auf das jeweilige Krankheitsbild
  • Lymphdrainage
  • Manuelle Therapie nach Cyriax und Maitland
  • Gangschule bzw. Mobilisation PNF (propriozeptive neuromuskuläre Facilitation)