Das erwartet Sie als Patient mit einer Hüft-OP

Das vorrangige Ziel nach dem Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks ist das Wiedererlangen der eigenständigen Mobilisation. Gleich am ersten Tag nach der Operation werden Sie deshalb von unseren auf die Hüfte spezialisierten Physiotherapeuten aufgesucht.

Da man mit einer Hüftgelenksprothese einige Bewegungseinschränkungen für die ersten sechs Wochen nach Operation beachten muss, werden Sie zunächst aufgeklärt, was genau Sie machen dürfen und welche Bewegungen Sie besser vermeiden sollten. Nach einer Kreislaufanregung erfolgt bereits die erste Mobilisation an die Bettkante und, sofern Sie sich gut fühlen, einige Schritte am Gehwagen durch das Zimmer. Falls der behandelnde Arzt in manchen Fällen eine Teilbelastung verordnet hat, wird dies natürlich zuvor vom Therapeuten erklärt und zusammen mit Ihnen im Stand eingeübt.

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Sichere Schritte mit unserem Mitarbeiter der Physiotherapie

Im Laufe der nächsten zwei Wochen werden Sie lernen, wie Sie mit der operierten Hüfte alleine aus dem Bett aufstehen und mit Unterarmgehstützen richtig umgehen. Außerdem bekommt Sie ein gezieltes Kräftigungsprogramm, welches für die jeweilige Operation angepasst ist. Bei Hüft-Patienten stehen besonders die aktive Hüftbeugung sowie die Stabilisation des Oberschenkels und das Aufstehen im Vordergrund. Auch das Treppensteigen wird zu gegebener Zeit trainiert. Dies passiert in den meisten Fällen in der zweiten Woche des Krankenhausaufenthaltes.

Aufgrund der Schwellung, die nach Operationen an den Extremitäten vermehrt auftritt, wird ab dem zweiten oder dritten Tag mit der manuellen Lymphdrainage begonnen, welche bis zum Entlassungstermin weiterhin regelmäßig durchgeführt wird. Dadurch wird das Bein mit dem Abtransport der Lymphflüssigkeit unterstützt und auch entstandene Blutergüsse werden schneller abgebaut. Auch das gehört zu der Aufgabe unserer Physiotherapie.

Unterstützung im Alltag

Falls Sie feststellen, dass Sie im Alltag gewisse Hilfsmittel benötigen (z. B. eine Greifzange, Sockenanziehhilfen, Unterarmgehstützen, etc.) kann unser Mitarbeiter der Physiotherapie Ihnen diese bereits im Krankenhaus aushändigen. Etwa zweimal pro Woche kommt ein Mitarbeiter eines Sanitätshauses zu uns ins Haus, der Ihnen, sofern möglich, alles Nötige zur Verfügung stellt. Dadurch werden Sie optimal auf die Reha vorbereitet und können möglichst eigenständig zurechtkommen.

Das Ziel bis zur Entlassung aus dem Krankenhaus ist das Erreichen der selbstständigen Mobilität an Unterarmgehstützen (oder auch am Rollator, je nachdem wie Sie zuvor mobil waren), eine Beweglichkeit von 90° Hüftbeugung und die Fähigkeit des Treppensteigens. Nach dem Krankenhausaufenthalt gehen Sie in der Regel in die Anschlussheilbehandlung, wo weiteres Training erfolgt, um Sie auf den Alltag zu Hause vorzubereiten.

Wie geht es nach der Reha weiter?

Nach dem Aufenthalt in der Rehabilitationseinrichtung  wird empfohlen, die Krankengymnastik in einer Praxis weiter zu führen, um noch vorhandene Muskel- oder Bewegungsdefizite weiter zu verbessern. Ebenfalls kann es empfehlenswert sein, sich Rehasport oder Wassergymnastik verordnen zu lassen.

Um den Genesungsprozess nach der Operation zu unterstützen gibt es Möglichkeiten, sich im Vorfeld entsprechend vorzubereiten. Wenn der Arzt aufgrund starker Beschwerden und einer Arthrose am Gelenk einen operativen Eingriff mit Hüftgelenksersatz empfiehlt, findet der chirurgische Eingriff meist nie sofort, sondern erst nach einigen Wochen statt. Diese Wochen können Sie dazu nutzen, um die Muskeln bereits vor dem Eingriff zu trainieren.

Der behandelnde Arzt kann eine Heilmittelverordnung für Krankengymnastik ausstellen, welche Sie bei einem ansässigen Physiotherapeuten in Anspruch nehmen kann. Dieser zeigt Ihnen dann gezielte Kräftigungsübungen, welche die Muskulatur aufbauen, damit Sie nach einer Operation besser auf die Beine kommen. Auch eine erste Einweisung im Umgang mit Unterarmgehstützen kann erfolgen und Sie erhalten die Möglichkeit, im Vorfeld entstandene Fragen zu klären.

Physiotherapie für die Hüfte im Überblick

Die Therapie von operierten Hüftpatienten erfolgt nach einem festgelegten Standard, ohne jedoch die Individualität des Patienten aus den Augen zu verlieren.

Von präventiv bis rehabilitierend – wir bieten unseren Hüftpatienten ein umfangreiches Physiotherapie-Angebot:

  • Hüftprothesen-OPs
  • Hüftprothesenwechsel
  • Hüftarthroskopien
  • Hüftumstellungen
  • Krankengymnastik – individuell zugeschnitten auf das jeweilige Krankheitsbild
  • Gangschule bzw. Mobilisation
  • Brügger-Therapie
  • Manuelle Therapie nach Cyriax und Maitland
  • Massage (Marnitz-Therapie, Reflexzonenmassage, Akupressur etc.)
  • Lymphdrainage
  • Wärmetherapie, Kältetherapie
  • Elektrotherapie
  • Kinesiotape